Wir fördern JUNGDESIGN an der DESIGNGUT

Das JUNGDESIGN ist eine Plattform für innovative, nachhaltige und junge Designschaffende und Label: Hast du ein spannendes Produkt oder Projekt, das du einem breiten Publikum präsentieren möchtest? Braucht euer Label mehr Aufmerksamkeit? Wie sieht nachhaltiges Design in Zukunft aus? Zu welchen Themen, Materialien und Formen forschen Schweizer Designschaffende schon heute?

Mit der Plattform für nachhaltiges JUNGDESIGN wollen wir den Austausch fördern: zwischen den Designschaffenden untereinander, aber auch mit dem Publikum. Alle zwei Jahre erhalten rund 20 Jungdesigner:innen die Möglichkeit, sich kostenlos im Gewerbemuseum Winterthur zu präsentieren.
Gefragt ist alles, was visuell präsentierbar ist, wie Projekte, Prototypen, Produkte oder auch Social Designs, Abschlussarbeiten sowie innovative Studien. Der inhaltliche Fokus setzen wir in diesem Jahr auf die Zirkularität.

Die Designschaffenden und Label werden vom DESIGNGUT-Team, dem Gewerbemuseum und unter Miteinbezug von Schweizer Designförderstellen ausgewählt. Wir setzen bei der Auswahl auf Design, Innovation und Nachhaltigkeit. Jung definieren wir wie folgt: maximal 2-jähriges Label oder maximal 5 Jahre nach Abschluss einer Designausbildung.


Rückblick 2021: Unsere Gewinner:innen

Preis «Idee»: Dimension Weben von Sonja Hüppi
Preis «Produkt»: Ocean Articulated by Studio Eidola
Publikumspreis: AK Rubb Design
Alle Gewinner:innen und die Jury

JUNGDESIGNERINNEN und JUNGDESIGNER 2021


DIMENSION WEBEN

Erst durch Schneide- und Nähprozesse kann Gewebe in die dritte Dimension gebracht werden. Im Projekt wurde untersucht, wie Dimension schon direkt beim Webprozess erzeugt werden kann. Mehrfachgewebe, Tunnelzüge und gewählte Schussverbindungen sind Gestaltungsfaktoren, mit denen geforscht wurde. Die Resultate bieten eine Grundlage für diverse technische und modische Anwendungen, ohne Verschnitt und einer Minderung von weiteren Konfektionsschritten.

Sonja Hüppi

KONZEPT NUR

Im Rahmen einer Diplomarbeit entstand das Designkonzept NUR. Es wurde mit einem Sofa als Prototyp realisiert. Das Sofa besteht aus 3 Komponenten: Holz, Leinen, Schafwolle. Die Rohstoffe stammen aus der Schweiz. Mittels Mietsystem entsteht ein zirkulärer Kreislauf, in dem das Sofa zurück in die Firma gelangt und die Komponenten aufbereitet, wiederverwendet oder entsorgt werden. Ziel ist, Möbel nachhaltig und mit Respekt für die Natur herzustellen.

Philipp Weibel, Léonie Müller


STUDIO MWZ

Die als Unisex konzipierte Mode bietet dem stilvollen Tragenden eine unaufdringliche und doch unkonventionelle Alltagskleidung: Ein Wohlfühlraum für Körper, Geist und Seele. Inspiriert von der extravaganten Patina der Natur, entstehen feine Muster in anspruchsvollen Jacquardstrick. Die Verwendung von langfaseriger und teilweise merzerisierter Baumwolle garantiert höchsten Tragekomfort, beste Langlebigkeit der Form und luxuriöses Aussehen.

Margaret Waiyego Zollinger

HOI KERAMIK

hoi Keramik ist die Zusammenarbeit der Illustratorinnen Evelyne Laube und Nina Wehrle – aka It’s Raining Elephants – und der Töpferei von Robi Wehrle in Willisau. Seit 2020 entwickelt hoi Keramik eine Kollektion von Vasen-Urnen. Vasen, die vielleicht irgendwann zur eigenen Urne werden. Urnen, die nach der Verstreuung der Asche eines Verstorbenen als Blumenvasen auf dem Stubentisch stehen. Die hoi Urne gibt dem Tod im Leben einen kleinen Platz.

Nina Wehrle, Evelyne Laube, Robi Wehrle


AK RUBB DESIGN

Einzigartige Verarbeitung von Latex zu Accessoires. Die ökologisch nachhaltige Lösung für die Plastikverschmutzung und eine vegane Alternative zu Leder. Geeignet für alle Situationen, ob Business oder Casual.

Alexander Amir Khan, Janina Alexandra Kosmalski

WÄRCHI 8

In der Wärchi 8 verarbeitet David Zuber alte Skateboards deren nächste Station die Verbrennungsanlage wäre, zu neuen, einzigartigen Interieur Objekten. Er führt die einzigartigen Geschichten der gebrauchten Artefakte weiter, in der Hoffnung, dass diese eine weitere Generation prägen und überdauern werden. Zirkuläre Wirtschaft, Lokalität, Kulturaustausch und permanente Hinterfragung zu seinem Schaffen sind dabei von hoher Wichtigkeit.

David Zuber, Aron Gaspar


I FEEL GOOD

Berührungen werden seit Beginn der Pandemie mit Angst und Unwohlsein in Verbindung gebracht und beschränken sich vermehrt auf das Bedienen von glatten Touchscreens. Aus der Überzeugung, dass wir mehr bewussten physischen Kontakt mit der Umwelt brauchen, um unsere mentale Gesundheit zu stärken, entstanden Produktideen für den privaten Wohnbereich. Sie regen die Sinne an und schenken dem unmittelbaren Moment Achtsamkeit.

Laura Schwyter, Célina von Moos

JUWELEN VOR DEN AUGEN

Fabienne Wüthrich gestaltet hochwertige Brillengestelle, die weitervererbt, weiterverkauft und umgearbeitet werden können. Ihre individuell handgefertigten Brillen sind wertbeständig und langlebig, sie werden mit der technischen Raffinesse einer Goldschmiedin und dem Knowhow einer Produktdesignerin entwickelt. Sie bevorzugt natürliche, ansehnlich alternde Materialien. Aus einem modular aufgebautem Brillensystem wird ein unverwechselbares Unikat.

Fabienne Wüthrich


OCEAN ARTICULATED

Ocean Articulated befasst sich mit den Ursprüngen von Materialien aus den Überresten der alten Ozeane und untersucht, wie diese Materialien heute verwendet werden. Das Ergebnis führte zu einem neu entwickelten Material aus Salz und dessen Reaktion mit natürlichen Bindemitteln und Sand.

Die rohe Materialästhetik der Objekte (Beistelltisch, Hocker) wird durch ein „Sand in Sand“-Gussverfahren realisiert. Das Material selbst wird zum Ornament.

Denizay Apusoglu, Jonas Kissling

MINIMALISM BY ZENO 

Mit seiner Diplomarbeit zum eidg. dipl. Fashiondesigner zeigt uns Zeno Widmer eine neue Facette des Minimalismus. Die Kollektion funktioniert über Schlichtheit und Haptik. In einer Zeit, in der sich unser Leben an Displays abspielt, gibt sie uns die nötige Textur zurück, die uns wieder Träumen lässt. Die Kollektion bestärkt die Genderneutralität und ist in der Schweiz produziert."

Zeno Widmer


EARDROPS

EarDrops steht für verschwimmende Grenzen. Organische Formen ermöglichen fluide Tragbarkeit und Öffnung des tragbaren Spektrums. Die Objekte laden zum Entdecken der (un)möglichen Tragbarkeit am Körper ein: vom Pendant bis Earcuff. Ein Ausloten von traditionellen bis innovativen Schmuck-Körper-Verbindungen. Über das Spüren und Hören mit und am Körper werden EarDrops zur multidimensional sinnlichen Erfahrung: Schmuck und Wahrnehmungsinstrument.

Chiara M. Davanzo

KAI

„KAI“ ist eine schlichte Bank für die Garderobe mit einer klaren Formensprache aus Sperrholz, die durch die schräge Sitzfläche eine einladende Wirkung hat. Im unteren Teil bietet sie Platz für Schuhe. Beim Entwurf wurde auf eine möglichst effiziente und materialsparende Fertigung geachtet. „KAI“ nutzt die gesamte Länge und Breite einer Standard-Sperrholzplatte von 2500 x 1250 mm, um möglichst wenig Verschnitt zu generieren.



Damian Byland


FUTURO III – BY HAYAKAWA CYCLES

Kann man Metall 3D-drucken? Im Rahmen der Arbeit an der Schnittstelle zwischen Design und Engineering setzt sich Yuri Maurer mit Methoden der Produktentwicklung auseinander und erkundet die Möglichkeiten und Grenzen der computergestützten Gestaltung. Die technologisierte Wirklichkeit der Produktentwicklung trifft auf traditionsreiches Fahrradrahmenbau-Handwerk.

Yuri Maurer

RED THREAD PROJECT

Ein Modell für ein soziales Unternehmen, welches darauf abzielt, das traditionelle Textilhandwerk zu erhalten und die lokale Handwerkergemeinschaft in Kroatien, zu stärken. Die Modeproduktion verfolgt einen ethisch sensibilisierten Fertigungsprozess. Durch die Aufrechterhaltung dieser Handwerksberufe erhalten die Arbeiterinnen ein Gefühl der Selbstbestimmtheit und Eigenständigkeit, die ihnen auch eine Beschäftigung bis ins hohe Alter ermöglicht.

Eva Vučković


VISUELLE HANDWERKSVERFAHREN

In der Zusammenarbeit mit der Bibliothek Sitterwerk, St. Gallen ist eine App entstanden, mit der die Besucher:innen visuell handwerkliche Techniken erkunden können. Durch einen QR-Code werden die Objekte des Werkstoffarchivs gescannt und die Besucher:innen erhalten Hintergrundinformationen über handwerkliche Verfahren der Objekte.

Die Illustrationen und Kurzbeschreibungen in der Web-App fördern das Verständnis der komplexen handwerklichen Techniken.

Karin Fischer

BARTH & LICSKAI

Die Foulard-Kollektionen des Labels Barth&Licskai erzählen aus der Textilwelt, wobei der Fokus sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart liegt. Mithilfe eines integrierten QR-Codes kann in das angebotene Wissen eingetaucht werden. Dadurch wird das Bewusstsein gegenüber der vergangenen Textilgeschichte gefördert und leitet dazu an, sich mit der heutigen Textilproduktion auseinanderzusetzen.

Miriam Barth, Sabrina Licskai


HERZLICHEN DANK!

Die Plattform nachhaltiges JUNGDESIGN ist möglich dank der Partnerschaft mit dem Gewerbemuseum Winterthur und dem Designforum Winterthur sowie der freundlichen Unterstützung durch die IKEA Stiftung Schweiz.
> Der Flyer ist hier digital verfügbar.
> Alle Informationen zur ersten Ausgaben 2019 finden Sie hier.